Zwei Jahre Bundesquantenallianz – Bilanz und Ausblick
Am 10. Januar 2024 trafen sich die Geschäftsführer und Keyplayer der BQA-Mitglieder in Berlin für eine erste Bilanz und zur Planung des weiteren Ausbaus der Aktivitäten der BQA.
Motiviert durch technologischen Fortschritt und politische Rahmenbedingungen
In den USA treibt der Quantum Computing Cybersecurity Preparedness Act von 2022 Bundesunternehmen zur Vorbereitung auf das Quantenzeitalter, in der EU schafft der EU Quantum-Pakt von 2023 wichtige Rahmenbedingungen. Behörden und Unternehmen mit Bundesbeteiligung sind aufgefordert, die Zukunft mitzugestalten.
Um ein moderner, resilienter und handlungsfähiger Staat zu sein, muss sich die Verwaltung auf das Quantenzeitalter vorbereiten.
Ziele der BQA
- Entscheidungsvorlagen und Risikobewertungen zum Einsatz von bzw. Vorbereitungen gegen Quantencomputing für Bundesunternehmen und Behörden erstellen
- Aktivitäten auf dem Feld der Quantentechnologien bündeln
- Austauschplattform und Think Tank zu Quantentechnologien und deren Anwendung sein
Was die Bundesquantenallianz bereits etabliert hat
- Unternehmensübergreifender Austausch der QC-Experten
- Ansprechpartner für Vorstände und Geschäftsführungen für quantenbezogene Anfragen
- Webseite mit PQC-relevanten Informationen für Deutschland
- Visualisierung des Ökosystems Quantencomputing Deutschland
- Testbeds zur Erprobung der quantensicheren Algorithmen (NIST- und BSI-Empfehlungen)
- Enger Austausch zu Quantensecurity-Aspekten mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
- Implementierung auf Quantencomputern im Rahmen des PlanQK-Programms (BMWK)
- Mitglied im Deutschen Industrieverbund für Quantensicherheit (DIVQSec)
- Mitglied im Governance Board des European Quantum Industry Consortium (QuIC)
- Mitglied im Vorstand des bitkom-Arbeitskreises HPC/QC
Ausblick für 2024 und darüber hinaus
Die BQA soll weiter wachsen, entsprechende Gespräche mit mehreren potenziellen Partnern laufen bereits und sind vielversprechend.
In den jeweiligen Partnerunternehmen soll das Thema Quantencomputing stärker verankert werden: „Make the enterprise quantum ready“. Hierfür soll auch als “good practice” eine Roadmap zur Absicherung von IT und OT durch quantenresistente Kryptografie für KRITIS-Unternehmen entwickelt werden. Auch die Aufnahme von Postquantum-Readiness in Ausschreibungen dient diesem Ziel.
Abgerundet werden diese Aktivitäten durch unterstützende Bausteine, die in die jeweiligen Partner hineinwirken, wie z. B. Testimplementierungen quantenresistenter Algorithmen oder Testbeds zur Vorbereitung auf den Produktiveinsatz von PQC und/oder QKD.
Perspektivisch kann sich die BQA als neutrale Stelle positionieren, um auch auf EU-Ebene die Einführung von NIS 2 und damit Auswirkungen auf KRITIS prozessseitig zu begleiten. Als wichtige Partner sehen wir insbesondere das BSI sowie das BMI, um in Puncto Quantensicherheit mit der BQA eine „Blaupause“ ausgewählter Bundesunternehmen und Bundesinstitutionen zu bilden.
Das nächste Treffen der Geschäftsführungen wird in Frankfurt stattfinden.